Springe zum Inhalt

Frühjahrstagung der IG – Weidemilch auf dem Betrieb von Pascal Bühlmann


Am Donnerstag, den 30. März 23 trafen sich Mitglieder und Interessierte auf dem Betrieb von Pascal Bühlmann in Rothenburg. André Bernet, Mitglied der Geschäftsleitung ZMP hat an diesem Anlass das Projekt «KlimaStaR Milch» vorgestellt, das zum Ziel hat, die Treibhausgasemissionen aus der landwirtschaftlichen Milchproduktion zu reduzieren. An diesem Projekt beteiligen sich über 200 Milchviehbetriebe, darunter auch der Betrieb Bühlmann.

Reduktion der Treibhausgasemissionen (THG) aus der landwirtschaftlichen Milchproduktion

Milchproduzenten von Vollweidebetrieben oder von Betrieben mit grossem Weideanteil füttern während der Vegetation primär Weidegras. Änderungen der Futterration sind aus diesem Grund nur beschränkt möglich und damit auch die Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen (THG) über die Fütterung. Die Ausführungen von Andre Bernet am Vormittag der Tagung waren deshalb von besonderem Interesse für die Mitglieder der IG-Weidemilch. Das Projekt ist erfolgreich gestartet, aber sehr aufwendig in Bezug auf die Datenerhebung und die grossen Datenmengen die verarbeitet werden müssen. Nach dem ersten Jahr kann festgestellt werden, dass die Ziele bei Nahrungsmittel-/Flächenkonkurrenz eher erreicht werden als bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, welche auch anspruchsvoller in der Umsetzung sind.

Der Landwirtschaftsbetrieb von Pascal Bühlmann
Nach dem gemeinsamen Mittagessen führte Pascal Bühlmann die zahlreichen Teilnehmer durch den Betrieb.  Er hat den Betrieb auf den 1. Januar dieses Jahres von seinem Vater Markus übernommen. Zusammen mit einem Lehrling im 3. Lehrjahr besteht das Team damit aus 3 Arbeitskräften. Auf einer Betriebsfläche von 30 ha werden 64 Milchkühe, Kreuzungstiere der Rassen Kiwicross, NZ Friesian und Norwegische Rotbunte und deren Aufzucht gehalten.

Der zweite wichtige Betriebszweig ist die Schweinezucht.

Vater Markus Bühlmann hat seine Milchkuhherde vor 23 Jahren auf saisonale Vollweide umgestellt und seither gezielt Weidegenetik eingesetzt. Ein zentraler Faktor in diesem Produktionssystem ist die Fruchtbarkeit der Herde. Das Erstkalbealter der Rinder liegt bei 24 Monaten. Danach soll die Kuh jedes Jahr im Februar/März wieder kalben. Weitere wichtige Merkmale einer effizienten Weidekuh sind das geringe Gewicht der Kühe und die lange Nutzungsdauer. Diese liegt auf dem Betrieb Bühlmann bei knapp 6 Laktationen.

Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Referenten und der Familie Bühlmann für die Einblicke in den Betrieb und die Gastfreundschaft.

IG Weidemilch, Peter Trachsel

Wir betreiben seit 2006 Kurzrasenweide. Für unsere topografischen Verhältnisse und im Tagesablauf ist es bis jetzt das Beste. Und doch macht man sich Gedanken, da die KRW eher anfällig auf Trockenheit ist. Denn letztes Jahr mussten wir 3 Monate bis zu 70% im Stall zu füttern, da unsere Region einerseits sehr stark betroffen war und anderseits unser Boden sehr flachgründig ist.

Ich habe am 13. April die Weide gemessen und es hat sich bestätigt, was man von Auge aus sieht: sie ist sehr kurz (5,25cm). Die Nächte sind noch kalt und es hat noch keinen Wachstumspeak gegeben, auch die Niederschläge führen zu mehr Trittschäden als normal. Ich werde daher noch nicht zurück zäunen und fleissiger Messen. Wir möchten +/- 7cm haben. Wir weiden nun 18,5ha Fläche mit 40 Kühen und 4 Rinder.

Die Tagesmilchleistung ist über 23 l/Kuh, was für uns sehr hoch ist. Drinnen fressen sie noch wenig Heu und am Morgen gequetschten Hafer. Sie sind zu frieden und gehen gerne auf die Weide. Die Fresszeiten sind aber lang und sie liegen zwei Mal am Tag kurz. Jedoch sind die Tiere eher schmutzig, da der Kot sehr dünn ist. Was wiederum für die Weide gut ist, damit er nicht lange liegen bleibt und sich keine Horste bilden.

Die Aufzuchtkälber kommen möglichst früh auf die Weide

Dieses Jahr haben wir 4 Aufzuchtkälber bekommen. Eigentlich hätte ich gerne 6 oder 8, da wir letztes Jahr auch nur 4 hatten. Aber wir nehmen was es gibt und hoffen auf eine gute Fruchtbarkeit bei den Kühen, damit viele Trächtig werden. Die Kälber sind schon seit paar Wochen auf der Weide und fressen bereits Gras. Sie können rein und raus und bekommen zur Milch noch Heu und Hafer ad libitum.