Nun schreiben wir endlich wieder einen Beitrag für den Blog...beim letzten konnte man so langsam den Sommer verspüren, inzwischen (heute) haben wir Aprilwetter im Herbst mit fast winterlichen Temperaturen und gestern traf uns der Hagel in einem Ausmass, den wir noch nie erlebt hatten! Zum Glück ohne grössere Schäden.
Apropos Wetter...Trocken war es in diesem Sommer bei uns nur kurz, deshalb war das Graswachstum kaum durch Wassermangel beeinträchtigt und wir konnten den ganzen Sommer durch ohne Zufütterung weiden. (Mit einigen wenigen Ausnahmen, siehe Bilder unten)
Während der trockenen Zeit konnten wir den Triebweg sanieren (siehe Fotos vom letzen Beitrag). Wir sind froh müssen unsere Kühe nicht mehr durch den Matsch waten um auf die Weide zu gelangen!
Wie jedes Jahr haben wir geplant einen Teil unserer Weidefläche zu übersäen. Der jetzige abrupte Wetterumschlag kam ein wenig unerwartet, sodass wir leider eher spät dran sind mit der Übersaat, wir haben erst letzte Woche damit angefangen und momentan ist es zu nass um weiterzumachen. Unsere Methode ist folgende: die Kühe kommen wie gewohnt auf die zugeteilte Koppel und verbleiben hier 12 Stunden, während der Melkzeit wird mittels einem Samenstreugerät am kleinsten Traktor die Übersaatmischung auf die Fläche gesät, die Kühe kommen nach dem Melken wieder auf die Weide und trampeln das Saatgut ein. Wenn das Gras sehr nass ist, funktioniert diese Methode nur bedingt, da dann viele Samen an den Blättern kleben bleiben und sie werden somit mitgefressen. Dieses Jahr setzen wir eine spezielle Mischung ein, die von einem Freund zusammengestellt wurde mit dem Ziel einen vielfältigeren Weidebestand zu etablieren. Sie enthält nebst den gewohnten Weidegräsern noch zB Weiderotklee, Chicorée, Futterwegerich, Rotschwingel und Kammgras.
Am 9. September kamen unsere 20 Rinder nach der Alpsaison nach Hause, sie sehen gut aus! Leider stellte sich heraus, dass 3 Rinder leer sind. Auf unserer Alp wird nicht besamt und einen Stier gibt es auch nicht. Also behalten wir immer im Hinterkopf, dass eins bis zwei bei der Rückkehr nicht trächtig sein könnten...Mit drei hatten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet!
Trotzdem werden nächstes Jahr 81 Tiere abkalben, wie heuer. Die Verteilung der Geburten ist sehr eng...Unser Computerprogramm zeigt 54 Abkalbungen ab dem 20. bis Ende Januar an! Hoffentlich werden wir ausreichend Platz für die Kälber haben 😉
Die Weidefläche wurde für die Rinder, die zurück auf dem Hof sind, noch weiter ausgedehnt. Es werden fortlaufend nach Bedarf weiter gelegene Kunstwiesen und beweidbare Biodiversitätsförderflächen eingezäunt, damit uns die nahe gelegenen Parzellen ausschliesslich für die Milchkühe zur Verfügung stehen und damit möglichst wenig Herbstsilage produziert werden muss.
Die Herbstfütterung besteht weiterhin aus Weidegras, sobald zu wenig Futter auf den Weiden nachwächst, wird eine 1/2 Balle Maissilage pro Tag zugefüttert und nach Bedarf noch Grassilage. Wir werden sehen wie lange noch die Nachtweide weitergeführt werden kann: wir haben in der letzten Woche aufgrund der Witterung die Kühe schon 3 Mal über nacht eingestallt.