Im Frühling ca. Ende Februar und wenn es die Witterung zulässt, lasse ich die Kühe grosszügig ca. 11 ha während ungefähr 6-8 Stunden überweiden. Dadurch gewöhnen sich die Kühe möglichst früh an das Gras bzw. die Fütterungsumstellung. Stelle ich ein schnelleres Graswachstum fest, reduziere ich die Fütterung im Stall. Die Beobachtung des Grasbestandes stellt für mich die grösste Herausforderung dar. Ich diskutiere viel mit Vollweideberufskollegen über das Grasmanagement, stelle jedoch fest, dass jeder Betrieb andere Gegebenheiten hat.
Ich strebe eine Kurzrasenweide an. Die 11 ha sind in 12 Parzellen aufgeteilt. Alle 12 Stunden wechselt die Herde in die nächstfolgende Parzelle. Ab heute 14. April 2020 ist das Graswachstum so, dass ich Tag und Nacht weiden werde. So kommt die Herde mehr als 2x pro Woche in dieselbe Parzelle. Jeden zweiten Tag gehe ich über alle meine Wiesen und beobachte die Gesamtveränderung.
Jedes Mal, wenn die Kühe die Weide verlassen, sehe ich wie tief sie gefressen haben. Damit sehe ich über mehrer Tage, ob die Weideresten zunehmen oder nicht. Würde mir das Gras davonwachsen, würde ich 1-2 Parzellen nicht mehr beweiden und daraus Dürrfutter herstellen. Ich strebe eine Grashöhe von 4-6 cm an. Ich knie oft auf den Boden und fahre mit meiner Hand über das Gras. So mache ich mir ein Bild.