Warten auf die letzte Kuh

Nachworte zur Kalbesaison 2017

Die Kalbesaison 2017 ist schon fast Geschichte; nur eine Kuh fehlt uns noch. Wir durften dieses Jahr eine ruhige und erfolgreiche Saison erleben, welche uns 14 Aufzuchtkälber brachte.

Durch die gezielte Auswahl der Stiere auf Leichtkalbigkeit mussten wir nur in drei Fällen helfen; jedesmal waren es Erstkalbinnen. Ebenfalls konnten wir durch eine gezielte Milchfieberprophylaxe alle Risiko-Tiere erfolgreich durch die heikle Phase der Abkalbung und des Laktationsstartes bringen.

Damit wir bei unsere 53-köpfigen Herde den Überblick behalten, wer wann kalben soll, haben wir uns so einige Managementinstrumente erarbeitet. Eines davon ist eine Tabelle, in welcher die Kühe nach voraussichtlichem Kalbedatum sortiert werden. Dazu ist bei jeder Kuh das Belegungsdatum sowie der Stier (orange hinterlegt sind Mastrassen) erfasst. Die erwartete Trächtigkeitsdauer beträgt 282 Tage. Bei neuseeländischen und irischen Stieren werden Zuchtwerte für die Trächtigkeitsdauer ausgewiesen, welche wir für die Korrektur des Kalbedatums berücksichtigen. In unserer Tabelle beginnt die grün hinterlegte Fläche beim erwarteten Kalbedatum. In zwei freien Spalten tragen wir dann das effektive Datum sowie die vier grossen Ziffern der Ohrmarken ein. Im Feld des Kalbedatums tragen wir entweder den Anfangsbuchstaben des Namens resp ein Symbol für das Geschlecht ein.

Temperaturmessungen

Wie wissen wir jedoch, welche Tiere in die Abkalbeboxe müssen? Schon seit einigen Jahren messen wir den Temperaturverlauf der Kühe vor der Kalbung. Vor der Geburt steigt die Temperatur, gemessen am Abend während der Stallzeit, der Tiere auf über 39° C an. Einige knacken sogar die 40° Marke. Sobald die Temperatur unter 39° sinkt, wird die Kuh in die Abkalbebox genommen. Die Geburt erfolgt dann in den allermeisten Fällen in den nächsten 24 Stunden. Natürlich muss dazu auch die Kuh aus anderen Blickwinkeln beurteilt werden; so kann ein Tier (wie in unserem Beispiel Babaluba) zwischendurch unter die 39° Marke sinken. Wenn dann das Euter und die Bänder beim Schwanzansatz noch nicht auf Kalben "eingestellt" sind, lassen wir die Kuh bei der Herde. Umgekehrt haben wir schon Tiere in die Abkalbebox genommen und Tags darauf wieder hinausbefördert, wenn die Temperatur wieder oben war.

Natürlich muss man dazu eine Liste führen, denn sonst verliert man schnell den Überblick mit den einzelnen Temperaturen. Es ist auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, manchmal bei über 10 Tieren, zu messen. Wir haben damit jedoch nur gute Erfahrungen gemacht und finden diesen Mehraufwand lohnt sich auch bei grosszügigen Platzverhältnissen im Abkalbebereich.

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