Springe zum Inhalt

Schon 6 Wochen ist es her seit unserem letzten Beitrag und das Wetter bleibt weiterhin sehr unbeständig. Somit haben wir es beim Weiden noch mit den ähnlichen schwierigen Bedingungen zu tun, immerhin sind die Temperaturen höher, d.h. die Verdunstung auch und die Böden trocknen schneller nach dem Regen.
Trotzdem geht es zum Teil weiter mit ON/OFF grazing, Einstallen der Tiere in der Nacht, aufwändigeres Zäunen (12h Koppeln), um die Schäden zu minimieren. Tatsächlich funktioniert es auch, der Ausmass der Trittschäden ist akzeptabel, die Grasnarbe bleibt intakt zeigt aber trotzdem hie und da Zeichen von Sauerstoffmangel von der oberflächlichen Verdichtung der Kuhtritte. Die Nährstoffversorgung (bei uns Gülle) der Weiden ist auch eine Herausforderung, wegen der Befahrbarkeit der Böden und des Risikos der Auswaschung.

viel zu viel Wasser, das fliesst einfach weg!

Letzte Woche starteten wir den 5. Umtrieb und zwar gleich mit einer vorgemähten Koppel, Ziel ist es alle Weiden zu pretoppen, von denen wir noch keinen Schnitt konserviert haben. Die Geilstellen sind eben grösser als andere Jahre, weil bei nassen Bedingungen die Abtriebshöhe bei 5-6 cm liegt, statt die gewohnten 3.5-4 cm.

Pretopping

Während der bis jetzt längste Schönwetterperiode seit Langem, konnten wir anfangs letzter Woche bei mit gutem Gewissen befahrbaren Böden, den zweiten Schnitt teils als Dürrfutter teils als Silage sowie das Ökoheu konservieren.

Jahrgang 2024, die 25 Aufzuchtkälber bleiben im ersten Jahr auf dem Hof

Die jüngsten auf dem Betrieb wurden ca. Mitte Mai abgesetzt und verbringen Tag und Nacht auf der Weide (ausser bei Hitze oder Starkregen). Alle Tränker aus Gebrauchskreuzungen wurden verkauft und die älteren Rinder (Jahrgang 2023) sind für die Saison auf der Alp. Somit sinkt typischerweise die Arbeitslast Anfang Sommer auf einem Vollweide-saisonalem Betrieb. Zudem neigt sich die Besamungszeit dem Ende zu und es werden im besten Fall nur ganz wenig Kühe noch stierig.

Tatsächlich ist bei uns 80 % der Herde schon trächtig, bestätigt durch eine Ultraschalluntersuchung durch die Tierärztin. Weitere 20 % sind besamt, teils das dritte Mal jetzt, und werden untersucht, sobald es geht. KB-Stopp ist für uns Ende Juni, somit hören die Abkalbungen nächstes Jahr ca. Ende März auf. Die Fruchtbarkeit unserer Herde scheint dieses Jahr sehr gut zu sein, zusammen mit den 20 belegten Rindern wird die Herdengrösse für das nächste Jahr beibehalten! Nicht tragende oder zu spät tragende Kühe werden nach Möglichkeit verkauft, oder wenn es nicht anders geht geschlachtet.

Bei der Milchproduktion läuft es eigentlich gut, die Milchmenge ist ein wenig tiefer im Vergleich zum Vorjahr, aktuell bei ca. 18kg pro Kuh und Tag. Kritisch wurde es bei uns Mitte Mai bis Mitte Juni, wo täglich neue Kühe an einer Grippe erkrankten, insgesamt wurden 3/4 der Herde angesteckt. Neben dem Leistungseinbruch war das Krankheitsbild von Tier zu Tier unterschiedlich, von Husten, Fieber bis Durchfall war alles dabei und das problematischste war der massive Anstieg der Zellzahl auf allen vier Vierteln, die letzte Milchwägung war sehr beunruhigend. Zum Glück heilten alle Kühe von selber, sehr wenige brauchten fiebersenkende und schmerzlindernde Mittel. Dann innerhalb von wenigen Tagen waren alle Tiere genesen und die letzte Tankprobe bestätigt, dass auch die Zellzahl wieder (auf 81'000 Zellen) sank. Es war für uns eine nervenaufreibende Zeit, da wir nichts dagegen machen konnten.

Nun wünschen wir allen schöne gesunde Sommertage!

Am 27.04.24 haben wir mit dem dritten Umtrieb angefangen, der zweite verlief nicht ohne Herausforderungen... Die nass-kalte Witterung der zweiten Aprilhälfte reduzierte das Graswachstum dramatisch, von Tag- und Nachtweide wechselten wir wieder auf Stundenweide und mussten wieder im Stall zufüttern, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stallten wir sogar alle Tiere ein. Die Milchleistung sank von 27kg/Kuh/Tag auf 22kg.

...weiterlesen "Dritter Umtrieb, letzte Abkalbungen und Besamungsstart"

Das Wetter war dieses Jahr für die Vorweide anspruchsvoll. Weiterhin warm für die Jahreszeit aber immer wieder sehr nass, bei unseren schweren Böden gibt es schnell Staunässe, der Weidegang muss dann besonders schonend sein, was nicht immer einfach einzuhalten ist. Dem probieren wir so entgegenzuwirken: Weidegang zeitlich begrenzen zB auf die Nachmittagsstunden verschieben oder sogar ON/OFF grazing, verschiedene Weideein- und -ausgänge, kein zweiter Auftrieb der Kühe wo schon abgeweidet worden (ev. Rückzäunen).

...weiterlesen "Zweiter Umtrieb und letzte 9 Geburten"

Die intensivste Zeit der Abkalbesaison ist vorbei, mehr als die Hälfte der 81 erwarteten Geburten fand während knapp drei Wochen statt und bis heute sind es schon 57!

...weiterlesen "57 Geburten und erster Weidegang"

Wir sind Raphael und Luisa mit unserem kleinen Sohn Mattia.

Unser Hof liegt oberhalb von Muri im aargauischen Freiamt, eine für den Futterbau sehr günstige Region. 

Unser wichtigstes Standbein ist die Milchwirtschaft, seit dem 2021 halten wir unsere Milchkühe in einem Vollweidesystem und seit 2022 saisonal mit einem Abkalbungsblock zwischen Ende Januar und Ende März. 

...weiterlesen "Betriebsvorstellung Etterlin"