Herbsttagung 2020

Am 20. Oktober 2020 trafen sich ca. 20 Mitglieder der IG auf dem Betrieb Chutze von Martin und Daniela Hadorn (http://www.raclette3047.ch) in Bremgarten bei Bern. Thema dieser Tagung war anlehnend an die Sommertagung: "Alpung von Milchkühen und wirtschaftliche Auswirkungen auf den Talbetrieb"

Martin Hadorn erzählt den Mitgliedern aus welchen Gründen er alle seine Kühe alpt.

Nach einem herzlichen Willkommen mit Kaffe, Gipfeli und Joghurts aus Weidemilch, hergestellt von Joss und Susanne Käch Pitt (http://yognature.ch), berichtete uns Martin Hadorn, wie es dazu kam, dass er alle Kühe während des Sommers alpt. In einem ersten Sommer hatten Hadorn's nur einzelne Tiere auf einer Alp, sozusagen als Probelauf. Die Buchhaltungsergebnisse bestätigten die bereits getroffene Annahme, dass es sich auch wirtschaftlich lohnte. Martin überlegte sich dann, wie es wäre, wenn alle Tiere auf der Alp sind und die Melkarbeit in dieser Zeit auf dem Betrieb ganz wegfallen würde. Er kam zum Schluss, dass er dies gerne machen möchte und suchte nach einer weiteren Alp, auf welche er die restlichen Tiere bringen konnte. Nun sömmert Hadorn seine Tiere auf der Alp Mittebach in Saanen (BE) und auf der Fluhalpe oberhalb von Leukerbad (VS).

Als zweiter Referent erzählte uns Beat Brönnimann (http://duettisberg.ch/) wie er auf die Alp kam. Bei ihm standen ebenfalls betriebswirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund; zusammen mit dem Wunsch, möglichst viel Zeit im Sommer mit seiner Familie (an der Aare) verbringen zu können. Auch Brönnimann's Tiere sind auf zwei Alpen verteilt: 29 Tiere sind auf Alpe Grinals in Unterbäch (VS), die anderen 18 sind ebenfalls auf der Fluhalpe oberhalb Leukerbad (VS).

Thomas Blättler stellte uns verschiedene Abrechnungssysteme für Alpbetriebe vor. Zum einen gibt es die Variante, bei welcher die Landwirte einen Alpbeitrag bezahlen und dann den ganzen Käse selber vermarkten können. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass ein Teil der Milch als Kostgeld behalten wird und die Mehrmenge in Form von Käse zu den Kuhbesitzern geht. Die dritte Variante, welche sowohl bei Hadorn wie auch Brönnimann zum Zug kommt: sie zahlen ein Kostgeld und verkaufen die Milch den Alpbetreibern. Den Käse, welchen sie im Dorfladen resp auf dem Markt verkaufen, müssen sie den Alpen abkaufen.
Weiter zeigte uns Blättler Zahlen, zum Vergleich der Alpen in den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis, z.B. Anzahl Kühe, Bestossungszeit und Zellzahlen.

Martin Hadorn erklärt uns sein Weidesystem.

Zum Mittagessen konnten wir den feinen Raclette-Käse von Martin geniessen. Anschliessend zeigte er uns auf dem Betriebsrundgang seine Kuhherde, welche mit einem mobilen Melkstand gemolken wird.

Zum Abschluss konnten die interessierten Tagungsteilnehmer noch einen Blick in den Käsekeller werfen. Es darf natürlich nicht vergessen werden, dass der Käse bis zum Verkauf auch gepflegt werden muss und dass diese Kosten beim Preis mit eingerechnet werden müssen.

Käsekeller auf dem Betrieb Chutze.

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